|
Retos Tagebuch, 24. Juli 2004 "Priester-Mistbeete"
im deutschsprachigen Raum Diese Erfolgsgeschichten, werden in der Öffentlichkeit wenig beachtet. Dr. Maislinger findet es erstaunlich, dass die durchaus existierenden Erfolgsmodelle bisher noch nie systematisch oder wissenschaftlich betrachtet wurden. Als Kriterium für die Einstufung als "Priester-Mistbeet" hat der Wissenschaftler einen Zahlenschlüssel definiert: Pro 500 Katholiken in einer Gemeinde müsse es zumindest einen aktiven Priester geben. Und: Die betreffenden Gemeinden müssen über einen längeren Zeitraum ein "Nährboden" für Berufungen gewesen sein. Im 20. Jahrhundert müssten mindestens zehn Priester aus der Gemeinde hervorgegangen sein. Was macht eine Pfarrgemeinde nun zum fruchtbaren Boden für Berufungen? Dr. Maislinger nennt als erstes eine "Atmosphäre lebendiger Religiosität und gelebten Glaubens", abzulesen in Auskünften wie "Bei uns wird viel gebetet". Junge Leute, die dort einen geistlichen Beruf für sich in Erwägung ziehen, würden kein verständnisloses Kopfschütteln von ihrer Umgebung ernten - einfach, weil Priester oder Ordensperson sein "normal" sei. Eine wichtige Rolle für Berufungen spiele auch das Vorbild markanter Priesterpersönlichkeiten und die Existenz "katholischer" Familien. Die beim Symposion gewonnenen Erkenntnisse darüber, was einen
guten Nährboden für Berufungen genau ausmacht, möchte
Dr. Maislinger in einem Buch öffentlich zugänglich machen.
Dieses könnte einen Kontrapunkt zur kirchlichen Tendenz setzen,
"Schwächen viel eher in den Blick zu nehmen als die eigenen
Stärken", so der Politikwissenschaftler.
|
|
|||||||||||||||||
Seitenanfang |