Kleine Zeitung 7. November 2004

Zell Pfarre wird durch Brüder zu "Priester-Biotop"

Die Studie eines Innsbrucker Politologen weist Zell Pfarre als "Priester-Biotop" aus. Hier kommen gleich drei Priester aus einer Familie.

ROSINA KATZ-LOGAR

Der Politologe Andreas Maislinger aus Innsbruck ist bei seiner Suche nach "Priester-Biotopen" neben 24 anderen Pfarren auch auf Zell Pfarre gestoßen. Auswahlkriterien waren: Auf 500 Katholiken muss ein aktiver Priester kommen und die Pfarre muss über einen längeren Zeitraum ein Nährboden für Berufungen gewesen sein.

"Geistliche Berufe entstehen nicht auf Knopfdruck", sagt Monsignore Ivan Olip, "sie müssen erbetet werden". Aus der Familie des in Zell Pfarre Geborenen sind drei Priester hervor gegangen. Neben Ivan Olip noch seine beiden Brüder Stanko und Peter Olip. "Die Mutter hat aber nie einen Priesterwunsch geäußert", erinnert sich Olip. Der "geistliche Knalleffekt" in seiner Familie habe seine Wurzeln in einer "religiösen Atmosphäre und im glaubwürdig gelebten Glauben". Davor gab es in Zell Pfarre seit Menschengedenken keinen Priester. "Die letzte Primiz liegt schon 20 Jahre zurück."

Olip kann seiner Heimatgemeinde hohe Investitionen in Missionsberufe bescheinigen. "Sport, Kultur und Kirche fließen hier ineinander", beurteilt Janko Kristof, Pfarrprovisor der kleinen Pfarre, die gesellschaftliche Situation. "Die Kinder sind von klein auf mit der Kirche verbunden und wachsen in den Glauben hinein." Die Intensität des Glaubens sei aber auch hier schwächer geworden. "Trotzdem ist die Stimmung bei jeder Messfeier unglaublich, der Gesang hier ist weich wie sonst nirgendwo".

Gebete und Vorbilder

"Junge Menschen müssen die Attraktivität geistlicher Berufe spüren", ist Olip überzeugt. Niemand entscheidet sich für einen bedrohten oder unattraktiven Beruf. "Den besten Humus bilden Gebete und Vorbilder". Jede "pastorale Erfolgsgeschichte ist eine besondere Gnade", die der Pfarre nicht einfach in den Schoß falle: "Gute Pastoralarbeit, Familien mit starken religiösen Wurzeln sowie viel persönliches Engagement sind notwendig".


 
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