Erzdiözese Salzburg, 6. Oktober 2004

Berufen oder Gerufen
Symposion: Was einen guten Nährboden für Priesterberufungen ausmacht


ST. GEORGEN BEI SALZBURG (edp-roi). "Der Humus für geistliche Berufungen
entsteht in Familien, die ihren Glauben im Alltag leben, in Pfarrgemeinden,
die Zeugnis ablegen für die Botschaft Christi, in Priesterseminaren, die
Orte geistlichen Lebens, spiritueller Tiefe sind. Alle drei Orte als Quellen
geistlicher Berufe sind voneinander abhängig und dienen einander, wenn das
christliche Leben lebendig ist und dem Angebot und den Anforderungen des
Evangeliums entspricht. Dann schenkt Gott die Berufungen, die die Kirche für
ihren Dienst am Heil der Menschen benötigt.³ So schreibt Erzbischof Dr.
Alois Kothgasser in seinem Grußwort zum 2. Georg-Rendl-Symposion in St.
Georgen bei Salzburg, das von 7. bis 10. Oktober 2004 mit dem Thema
"Priesterberufungen im deutschen Sprachraum³ nachgehen wird.

Dem Innsbrucker Politikwissenschaftler Dr. Andreas Maislinger geht es dabei
vor allem um die Frage, warum aus manchen Pfarrgemeinden besonders viele
Priester kommen. Solche "Priester-Mistbeete³, also Pfarreien mit auffällig
vielen Priesterberufungen hat er im deutschsprachigen Raum mehr als 60
gefunden. Was aber macht eine Pfarrgemeinde nun zum fruchtbaren Boden für
Berufungen? Dr. Maislinger nennt als erstes eine "Atmosphäre lebendiger
Religiosität und gelebten Glaubens³, abzulesen in Auskünften wie "Bei uns
wird viel gebetet³. Junge Leute, die dort einen geistlichen Beruf für sich
in Erwägung ziehen, würden kein verständnisloses Kopfschütteln von ihrer
Umgebung ernten ­ einfach, weil Priester oder Ordensperson sein "normal³
sei. Eine wichtige Rolle für Berufungen spiele auch das Vorbild markanter
Priesterpersönlichkeiten und die Existenz "katholischer³ Familien, sagt
Maislinger.

Bei seinen Vorbereitungen für das Symposium hat der Politikwissenschafter
überrascht feststellen müssen, dass solchen Fragen bisher in der Kirche
offensichtlich noch nie nachgegangen worden ist. Er sei gespannt auf die
Erkenntnisse darüber, was einen guten Nährboden für Berufungen ausmachen
könnte, sagt Maislinger.

 
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